Die PEG Papeteristen Einkaufsgenossenschaft bewirtschaftet und vertreibt mehr als 40‘000 Büro-, Home Office- und Lifestyle-Produkte und verfügt über ein Netzwerk von rund 450 stationären Fachhändlern in der gesamten Schweiz. Rund 120 Mitarbeitende sorgen am Sitz der PEG in Aarburg bei Olten für eine reibungslose Logistik, führen Weiterbildungen und Schulungen durch, organisieren Bran-chenevents und setzen sich für die Anliegen der Branche ein.

Ausgangslage

Das grosse Händlernetzwerk und das umfangreiche Produktesortiment fordern ein belastungsfähiges, zuverlässiges und flexibles Logistikmanagement. So verfügt die PEG über ein Hochregallager der neuesten Generation mit über 3400 Palettenplätzen; schlanke, durchgängige Prozesse sorgen zudem für eine rasche und effiziente Abwicklung aller Geschäftsfälle. Nur so lässt sich dem enormen Wettbewerbsdruck der Papeteristenbranche im Business-to-Business, aber auch im Business-to-Consumer Markt begegnen. Während Effizienz und Flexibilität bei der Beschaffung und Sortimentsgestaltung ein absolutes Muss sind, bilden das moderne Erscheinungsbild und benutzerfreundliche Shop-Funktionen die Erfolgsfaktoren für eine hohe Kundenakzeptanz. Um sich auch in Zukunft als führende Büroartikeldistributorin der Schweiz behaupten zu können, ist für die PEG der Einsatz einer hochentwickelten IT-Lösung ein zentrales Element der Unternehmensstrategie.

Zielsetzung

Mit der neuen Lösung fokussierte die PEG auf zwei Hauptbereiche: Einerseits auf die Bestellfunktionen und Interaktion zwischen den Papeteristen und der PEG, andererseits auf die Möglichkeit für den Fachhandel, individualisierte Webshops für die Endkunden aufzusetzen und zu verwalten. Nebst den PEG-Artikeln sollten die Papeteristen auch Produkte ausserhalb des PEG-Sortiments anbieten können, kundenspezifische Konditionen führen und die Benutzer ihrer Shops selbstständig administrieren können. Für die Verantwortlichen der PEG war von vorneherein klar, dass die Anforderungen trotz komplexer Zielsetzung mit einem zentralen System erfüllt werden mussten, welches sowohl den Online- als auch den ERP-Bereich abdeckt.

Vorgehen

Gemeinsam mit den Verantwortlichen seitens PEG, mit einem professionellen Grafiker, einer Webdesignagentur und unter Einbezug der Wünsche der angeschlossenen Papeteristen wurden die Bedürfnisse eruiert, die Funktionalitäten definiert und die Umsetzung geplant. So wurden zu Beginn gemeinsam Rahmenbedingungen definiert, auf welchen das Projekt aufgebaut wurde (z.B. zu beachtende Bildschirmauflösungen und Browserversionen). Nach der Evaluation möglicher Lösungen fiel die Wahl auf das ERP-System tosca, welches sämtliche Prozesse durchgehend abdeckte und über die gewünschten E-Commerce Funktionen verfügte. Ausschlaggebend für den Entscheid waren dabei nicht zuletzt auch die branchenspezifischen Referenzen bei bekannten Unternehmen des Anbieters dynasoft. Nachdem das Projekt 2012 lanciert wurde, wurde der Online-Shop 2013 erfolgreich in Betrieb genommen. Damit war ein wichtiges Etappenziel erreicht und der Weg frei für die Weiterentwicklung des agilen Projekts. Weitere Funktionen werden laufend ergänzt wie zum Beispiel die Bestellmöglichkeiten von Spezialartikeln oder verschiedene Preisverwaltungsfunktionen.

Lösungskonzept

Die Möglichkeit, den Händlern und deren Endkunden ein individuelles E-Commerce Portal mit einem umfassenden Sortiment anbieten zu können, ist ein einzigartiger Wettbewerbsvorteil der PEG. Um dies zu erreichen, ist der Einsatz eines integrierten Gesamt-systems erforderlich, welches den reibungs-losen Dispositions- und Informationsfluss gewährleistet. Bei der PEG übernimmt dies das ERP-System tosca des Schweizer Herstellers dynasoft mit Sitz in Solothurn.

Bei der Lösungskonzeption kommt dem individuellen Benutzerprofil der Papeteristen eine zentrale Rolle zu. tosca bietet dazu zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, wie das Zuweisen von Kostenstellen oder die Administration eigener Kunden inklusive Hinterlegung von Rechnungsadresse und mehreren Lieferadressen, Maximal- und Minimalbestell-Limiten, Versandspesen, Lagerbestandsanzeige oder spezielle Kundensortimente. Die Papeteristen können auch spezifische, nicht im Sortiment der PEG vorhandene Artikel mit eigenen Artikelnummern verwenden. Dank einer individuellen Preisfindung und -erfassung kann jede Papeterie gezielt auf ihre Kunden eingehen.

Das E-Commerce Portal der PEG bietet den angeschlossenen Papeteristen komfortable Möglichkeiten für den Eigenbedarfseinkauf mit händlerspezifischen Artikelinformationen. Auch hier wird die Individualisierung gross geschrieben. Dank der Datenschnittstelle PEG+ können die Fachhändler die Daten problemlos in ihr eigenes ERP-System einlesen. Blätterkataloge mit Direkteinsprung auf Detailseiten mit Artikelinformationen gehören genauso zum Funktionsumfang des PEG Portals wie die Einbindung externer Schnittstellen (Punch-In) z.B. für die Suche nach Druckerzubehör oder die Erstellung von benutzerspezifischen Stempeln. Ein weiteres Plus sind die Einbindung ins SAP Procurement sowie die Personalisierung des Shops durch persönliche Artikellisten oder Zugriff auf frühere Aufträge. Grundsätzlich bietet das PEG Portal dem Papeteristen die Möglichkeit zu wählen, ob er Laufkunden (Kunden ohne Login) in seinem Onlineshop bedienen möchte, oder ob jeder Kunde über ein Login verfügen muss. Kombiniert mit der Überprüfung des Bestellers gewährt dies eine erste Bonitätssicherung. Der Endkunde bestellt auf dem individuellen Shop des Papeteristen. Die Bestellung wird aus der von der PEG betriebenen Datenbank automatisch an den Papeteristen weitergeleitet.
Die Bonitätsprüfung hierbei und die Bereitstellung der Ware (Bestellung bei PEG oder einem Lieferanten) ist somit Sache des Papeteristen. Nach der Bestellung der gewünschten Ware bei PEG und der Lieferung durch PEG an den Papeteristen löst die PEG eine Rechnung an den Papeteristen aus.

Fazit

Die Einführung des neuen E-Commerce Portals bei der PEG trägt bereits Früchte, was sich in einer starken Zunahme der Bestellungen zeigt. Im Jahr 2013 wurden über 1‘000‘000 Bestellzeilen abgesetzt. Genauso wichtig für die Projektverantwortlichen ist aber, dass die Kunden begeistert sind über das frische Layout, die kundenfreundliche Bedienung, sowie die vereinfachten Suchfunktionen und die übersichtliche Produktpräsentation. Jean-Claude Geiger, Leiter Sortimentsmanagement bei PEG, zieht daher ein absolut positives Fazit: «Mit der vollintegrierten Shop-Lösung konnte der Automatisierungsgrad weiter gesteigert und Medienbrüche eliminiert werden. Dank der vorbildlichen Zusammenarbeit der gesamten Projektgruppe wurden die Vorgaben, Kundenwünsche sowie alle Termine planmässig umgesetzt.»