Prozesse

(Teil 1 können Sie hier nachlesen)

Auslöser für den Wareneingangsprozess kann z.B. eine Bestellung aufgrund eines Bestellvorschlages oder ein konkreter Kundenauftrag sein.

Der Prozess der Warenanlieferung beginnt mit dem Wareneingang und ist mit der Einlagerung der Ware abgeschlossen.

Die Zielsetzung eines erfolgreichen Wareneingangsprozesses ist  kurze Durchlaufzeiten für die Qualitäts- und Quantitätsprüfung zu erreichen, den Platzbedarf so gering wie möglich zu halten und die Mitarbeiterflexibilität zu erhöhen.dynasoft-teil2_Bild6

Die Einlagerung der Waren erfolgt unter der Zielsetzung, die Lagerfläche optimal auszunutzen so dass der Materialfluss innerhalb des Lagers störungsfrei abläuft. Das bedeutet, keine Leerflächen und keine Über-und Unterfüllungen.

Die am Wareneingang stehende Ware wird mittels Bestellung und Lieferschein mengen- und qualitätsmässig überprüft. Dies kann anhand der ausgedruckten Bestellung und begleitendem Lieferschein des Lieferanten manuell abgeglichen und in tosca erfasst werden. Alternativ besteht die Möglichkeit, mittels Scanner die gelieferte Ware zu identifizieren und sie der richtigen Bestellung und ggf. dem passenden Kundenauftrag in tosca zuzuordnen.

Nach der mengenmässigen Rückmeldung des Artikels in tosca wir diesem je nach Lagerorganisation der passende Lagerort zugewiesen und ein Einlagerungsauftrag wird erstellt. Dieser kann wiederum auf konventionellem Wege ausgedruckt und dem Lagermitarbeiter an die Hand gegeben werden oder aber die Lagerfahrzeuge sind mit Tablets ausgestattet, auf denen den Fahrern angezeigt wird, an welchen Ort die Ware verbracht werden muss. Kleinere Artikel können beispielsweise auch mit Hilfe von kleinen Wagen (Logistikhilfsmittel) und mittels Handscanner verbracht werden.

Mit der Einlagerung der Ware wird die Ware eingebucht womit der Wareneingangsprozess abgeschlossen ist.

Kundenauftrag

Die Erfüllung des Kundenauftrages vollzieht sich in tosca.Logistik von der dynasoft-teil2_Bild2Kommissionierung über die Packerei bis hin zur physischen Auslieferung der bestellten Ware an den Kunden.

Zielsetzung der Kommissionierung ist immer die Verkürzung der Kommissionierzeit. Dies erfordert die vorherige Festlegung der Kommissioniermethoden, die sich an den Auftragsstrukturen anlehnen sollten. Dies erfordert auch, dass die Lagerorganisation entsprechend den Auftragsstrukturen und Kommissioniermethoden ausgerichtet ist.

Zielsetzung der Packerei und des Warenausgangs ist, den sicheren und vollständigen Transport zum Kunden einzuleiten. Dabei kommt es darauf an, dass die richtigen Verpackungsmaterialien in den richtigen logistischen Einheiten für das relevante Transportmittel zum Kunden ausgewählt werden und dass die gesamte Bestellung verpackt und mit allen benötigten Dokumenten bestückt wird.

Die Distribution zum Kunden erfolgt unter der Zielsetzung, dass die Ware auf dem kürzesten Weg zum Kunden gelangt. Somit müssen Auslieferungen grundsätzlich wegeoptimiert erfolgen und Leerfahrten dürfen nicht stattfinden.

Auslöser für die Kommissionierung ist immer ein Kundenauftrag. Die Gesamtheit aller Aufträge eines Tages können in einem sogenannten Auftragspool gesammelt werden und nach Ermittlung der Bearbeitungsprioritäten der Kommissionierung zugeführt werden. Je nach Art des Kundenauftrages kann die Aufteilung des Auftrages notwendig sein, wenn Artikel für den Auftrag aus verschiedenen Lagern zusammengebracht werden müssen.

Im Verfahren mit Rollenbahn, Kommissionierbehältern und MDE-Scannern kann ein Kommissionierprozess folgendermassen aussehen:

Zu Beginn der Auftragskommissionierung werden die Kommissionier-Hilfsmittel mit dem Kundenauftrag verheiratet. Dies geschieht durch das Scannen von Strichcodes auf den Behältern. Der Code wird gescannt und dem Auftrag in tosca zugeordnet. So ist sichergestellt, dass im Leitstand festgestellt werden kann, welcher Behälter mit welchem Auftrag verbunden ist und wo im Lager sich der Behälter befindet.

Der Behälter wird nun zum entsprechenden Lagerort geschleust, an dem sich die zu entnehmende Ware befindet. Der Lagermitarbeiter scannt zunächst den Behälter, dann den Lagerort, schliesslich die Ware und meldet die Menge zurück an tosca.

Die Mitarbeiter in der Packerei scannen die anrollende Kiste. tosca zeigt ihnen an, wie viele Kisten der gesamte Auftrag umfasst. Danach muss jede zum Auftrag gehörende Kiste gescannt werden, damit weiss tosca, dass der gesamte Auftrag verpackt wird. Das Verpacken wird danach rückgemeldet, der Lieferschein, etwaige Sofortrechnungen und Etiketten werden gedruckt. Danach wird als weiterer Kontrollprozess das Paket gewogen und das Gewicht wird ebenfalls an tosca zurückgemeldet. Weicht das IST-Gewicht zu stark vom SOLL-Gewicht ab,  müssen die Artikel nachgezählt werden.

Kundenretoure

dynasoft-teil2_Bild3Die Kundenretoure ist ein besonderer Wareneingangsprozess, der sich über den Wareneingang, zu Sperr- und Quarantänelager bis hin zur erneuten Einlagerung vollzieht. Eine Retoure kann entstehen, wenn z.B. bei der Verbringung an den Kunden qualitative Mängel an der Ware festgestellt werden.

Zielsetzung des Lieferanten ist es daher auch hier für einen schnellen und für den Kunden unkomplizierten Retourenprozess zu sorgen.

Für die Retoure wird ein Abholschein erstellt womit die Ware beim Kunden abgeholt wird. Im Falle des Onlineversandhandels wird der Retourenschein direkt online erstellt, beim Kunden ausgedruckt und auf dem Rücksendepaket angebracht.

Die Ware kommt am Wareneingang an, wird typischerweise in einem Sperr- oder Quarantänelager qualitativ geprüft und entsprechend dem Befund entweder entsorgt, an den Lieferanten retourniert oder erneut eingelagert. Somit können aus einer Retoure die unterschiedlichsten Logistikprozesse angestossen werden.

Die Retoure ist auch der Ausgangspunkt für Nachfolgeprozesse wie zum Beispiel eine Ersatzlieferung oder eine Wertgutschrift für den Kunden.

Umlagerung

dynasoft-teil2_Bild4Die Umlagerung von Ware ist ein Prozess, der sich innerhalb der Einlagerung vollzieht.

Die Umlagerung verfolgt im Sinne der Zeitoptimierung die Verlegung der Ware möglichst nahe an den Pickplatz bzw. den Ort der letztendlichen Auslagerung.

Nachschub

dynasoft-teil2_Bild5Innerhalb der Wareneinlagerung ist auch der Nachschub von Ware in die Kommissionierbereiche organisiert.

Die primäre Zielsetzung des Nachschubs ist die zeitoptimierte Bereitstellung der Ware aus dem Nachschublager in die Kommissionierzonen.

Der Nachschub wird in tosca durch die Disposition gesteuert, die auf Basis der Lagerbestände und der gegenwärtigen und zu erwartenden Auftragslage erstellt wird. Auf Basis von Bestellvorschlägen aus

tosca erfolgt die Bestellung beim Lieferanten, manuell oder automatisch. Ab dem Zeitpunkt des Wareneingangs werden die zuvor beschriebenen Prozesse durchlaufen.

Inventur

dynasoft-teil2_Bild6Die Inventur beschäftigt sich mit dem mengen- und wertmässigen Lagerbestand zu einem Stichtag oder permanent.

Zielsetzung der Inventur ist die korrekte Bewertung der Ware mit der anschliessenden Erstellung einer Eröffnungsbilanz zu Beginn eines neuen Geschäftsjahres. Das aus der Inventur erstellte Inventar ist eine Übersicht sämtlicher Vermögens- und Schuldenwerte nach Art, Menge und Wert.

Die Inventur kann sowohl über MDE-Geräte durchgeführt werden als auch traditionell über gedruckte Zähllisten. Der Vorteil der MDE-gestützten Inventur gegenüber der traditionellen liegt in der Reduktion der Arbeitsschritte und Medienbrüche. Insbesondere im Bereich der Rückmeldung erhöht sich dadurch die Qualität der Auszählung und Bewertung.

Sonderprozesse wie Lagerplatz nicht vorhanden, Artikel nicht bekannt etc. finden ebenfalls Berücksichtigung.

Logistik-Leitstand

Da die Logistikprozesse vielschichtig sind und vielfach parallel ablaufen empfiehlt es sich, einen Leitstand zu nutzen, mit dem es möglich ist, den aktuellen Bearbeitungsstatus der Vorgänge in den verschiedenen Bereichen nachzuvollziehen

Die Hauptaufgaben des Leitstandes bestehen in der Steuerung, Kontrolle und Visualisierung der Prozesse. In übersichtlicher, meist grafischer Form zeigt der tosca Leitstand den aktuellen Zustand und den Zusammenhang der Prozesse auf. Lagerabläufe werden somit in Echtzeit dargestellt. Abweichungen werden sofort deutlich erkennbar angezeigt. Dabei erhält der Leitstandanwender die Möglichkeit einer unverzüglichen Ursachenanalyse und kann Korrekturmaßnahmen einleiten. Der Leitstand setzt alle anstehenden Prozesse und verfügbaren Ressourcen miteinander in Beziehung und sorgt so für den optimale Auslastungsgrad der Mitarbeitenden.

In einem der kommenden topsoft Newsletter beschäftigen wir uns mit Lagerkonzeptionen sowie der der notwendigen Infrastruktur, die im Lager vorhanden sein muss,  damit die Prozesse möglichst reibungslos abgewickelt werden können.

Teil 1: Logistik als zentraler Faktor für Kundenzufriedenheit

Kurt_Mertens_ERP_Tosca_Mertens_KurtAutor: Kurt Mertens ist Marketing- und Vertriebsleiter der dynasoft AG.

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