Logistikprozesse müssen reibungslos funktionieren und ineinandergreifen, denn die Qualität der Logistikleistung eines Unternehmens ist heute mitunter ausschlaggebend für den Erhalt und die Steigerung der Kundenzufriedenheit.

Welche Bereiche umfasst die Logistik überhaupt?

Da Logistikprozesse von vielen Seiten her angestossen oder beeinflusst werden können, hat die Logistik eines Unternehmens unzählige Berührungspunkte zu anderen Unternehmensbereichen. Diese Komplexität wird auch in tosca abgebildet. Deshalb sind innerhalb der ERP Suite uni- und bidirektionale Verbindungen zwischen unterschiedlichen Modulen definiert, wie in der nachfolgenden Abbildung 1 veranschaulicht.

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Abbildung 1: Verbindungen zu anderen Bereichen

Des Weiteren können Logistikprozesse eine Vielzahl von Auslösern haben. Möglicherweise ist es ein Bestellvorschlag, mit dem sichergestellt wird, dass genug Ware am Lager vorrätig ist oder ein Auftrag eines Kunden, der den entsprechenden Prozess anstösst. Es ist somit notwendig, beim Erstellen eines umfänglichen Logistikkonzeptes, all diese Abhängigkeiten zu betrachten und zu prüfen, um gleichzeitig auch den Umfang der Logistik sauber abstecken zu können.

 

 

 

 

 

Die nachfolgende Abbildung 2 zeigt anhand eines einfachen Geschäftsprozesses auf, wo in tosca die Abgrenzungen gemacht werden:

Abbildung 2 Prozesse innerhalb der Logistik in tosca

Abbildung 2: Prozesse innerhalb der Logistik in tosca

Am Anfang steht das Logistikkonzept

Abbildung 3 Bestandteile eines Logistikkonzeptes

Abbildung 3: Bestandteile eines Logistikkonzeptes

Die Erstellung eines Logistikkonzeptes kann von unterschiedlichen Standpunkten ausangegangen werden, jedoch müssen stets dieselben Faktoren berücksichtigt werden. So können beispielsweise örtliche Begebenheiten Auswirkungen auf das Logistikkonzept haben, oder die Art der Ware, die gelagert und distribuiert werden muss. Auch die zur Verfügung stehende IT-Infrastruktur und technische Gerätschaften können Ihren Einfluss haben.

Wir unterteilen das Logistikkonzept mit tosca in die Bestandteile Bereiche, Prozesse, Konzepte und Infrastruktur & Technologie, die in der Abbildung 3 abgebildet sind und die wir in unserer Serie zum Thema Logistik behandeln werden.

Bereiche

Hierbei handelt es sich um abgeschlossene, funktionale Einheiten, bestehend aus einer Folge von Bearbeitungsschritten und Datenstrukturen.

Prozesse

Die Prozesse bestehen aus einer Vielzahl von Aufgaben und Aktivitäten, die ausgeführt werden, um ein betriebliches Ziel zu erreichen (z.B. die passgenaue Verbringung der Ware zum Kunden). Sie gehen über Abteilungsgrenzen hinweg und stellen ganzheitlich betrachtet die Ablauforganisation des Betriebs dar.

Konzepte

Lagerorganisation und Lagerstrategie (z.B. First in First out) bilden die Basis für den weg- und zeitoptimierten Warenfluss innerhalb des Lagers. Aber auch weitere Regelwerke beeinflussen die Logistik.

Infrastruktur & Technologie

In diesem Bereich des Logistikkonzeptes stellt sich nebst der zur Verfügung stehenden Basisinfrastruktur auch die Frage nach den einzusetzenden Logistikhilfsmitteln (Hardware, Software, Fahrzeuge, Schütten, etc.).

Die einzelnen Bestandteile des Konzeptes beeinflussen sich gegenseitig, was die Komplexität des Gebietes erklärt. Im Folgenden befassen wir uns mit den Bereichen eines Logistikkonzeptes.

Bereiche

Abbildung 4 Die Bereiche eines Logistikkonzeptes

Abbildung 4 Die Bereiche eines Logistikkonzeptes

Wareneingang

Im Wareneingang wird die angelieferte Ware qualitativ und quantitativ überprüft bevor sie zur Einlagerung freigegeben wird. Nach der Prüfung erfolgt die mengen- und wertmässige Rückmeldung in tosca. Je nach vorhandener Infrastruktur kann die Prüfung über Scanner durchgeführt werden oder wird noch händisch vorgenommen. Die Prüfung erfolgt dabei gegen die in tosca vorhandene Bestellung.

Einlagerung

Die Einlagerung ist von vielen Faktoren abhängig (Lagerstrategie, Priorisierung der Kundenaufträge, Lagerkonzeption, etc.). Mit Hilfe eines in tosca hinterlegten komplexen Algorithmus, der laufend optimiert werden kann, wird die Ware so verbracht, dass der Lagerumschlag und die weg- und zeitoptimierte Warenbereitstellung optimal sind.

Kommissionierung

Im Modul Kommissionierung erfolgt das Zusammenstellen der bestellten Ware aus verschiedenen Lagerorten, um den Auftrag zu erfüllen. Dabei kann es sich beispielsweise um Kundenaufträge, Produktionsaufträge oder Umlagerungsaufträge handeln. Einzelne Positionen können der Reihe nach kommissioniert werden oder der Auftrag kann zum Kommissionieren auf unterschiedliche Lagerzonen gesplittet und parallel bearbeitet werden.

Auch das Kommissionierverfahren ist ein wichtiger Punkt. tosca unterstützt die folgenden Verfahren:

  • Kommissionierung mittels Pickzettel
  • Kommissionierung über MDE-Gerät
  • Pick by light
  • Pick by voice

Die Auswahl des geeigneten Verfahrens ist auch von den technologischen Möglichkeiten innerhalb des Lagergebäudes abhängig.

Packerei

An den jeweiligen Packstationen am Warenausgang erfolgt die Zusammenführung der Kommissionen. Dabei wird die Ware in geeignetes Transportmaterial verpackt und zur Auslieferung an den Kunden bereitgestellt. Die Auswahl des geeigneten Packmaterials erfolgt nach gesetzlichen Bestimmungen, Verpackungseinheiten, Höchstgewichten und bestimmten Verpackungsgrößen. Davon abhängig ist auch die Auswahl des Transportmittels. Je nach in Frage kommenden Kriterien zur Auswahl des Packmaterials, werden in der Packerei Waagen, Scanner, Etikettendrucker oder auch Kameras an tosca angeschlossen.

Distribution

Die letztendliche Verbringung der Ware zum Kunden erfolgt wie in den Modulen zuvor weg- und zeitoptimiert. Die Fahrzeuge sollten keine Leerfahrten unternehmen und die Ware auf dem schnellsten Weg zum Kunden transportieren. Dazu wird in tosca eine Tourenplanung unterhalten, die genau diese Zielsetzung erfüllen soll.

Nach Ankunft der Ware wird diese vom Kunden auf Vollständigkeit und Schäden geprüft, um unter Umständen Reklamationen beim Lieferanten zu veranlassen.

In einem der nächsten Newsletter beschäftigen wir uns mit den Prozessen in der Logistik.

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Autor: Kurt Mertens ist Marketing- und Vertriebsleiter der dynasoft AG.

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