Für Einkäufer von KMU in der Schweiz, Deutschland und Österreich werden Online-Plattformen und -Marktplätze zunehmend wichtiger. Wie eine Umfrage des führenden Online-B2B-Marktplatzes „Wer liefert was“ zeigt, wird bei der internetbasierten Suche nach Rohstoffen, Produkten und Dienstleistungen vor allem die rasche Auffindbarkeit geschätzt. Hingegen äusserten die Befragten Bedenken bezüglich der aktuell verfügbaren Detailgenauigkeit der Informationen. Mehr als ein Drittel der Einkäufer sehen in der Dominanz von Google, Amazon, Facebook und Apple (GAFA) eine zunehmende Abhängigkeit Europas von den USA. „Wer liefert was“ hat auf den eigenen länderspezifischen Online-Marktplätzen des DACH-Raumes im August und September 1313 Einkäufer zur Nutzung von Online-Plattformen und -Marktplätzen befragt.

Demnach sind Online-Bezugskanäle für KMU bald mindestens so wichtig wie der persönliche Kontakt zwischen Handelsvertretern. So gaben 53,4 Prozent der Befragten an, dass sie als Bezugskanal überwiegend Online-Shops nutzen oder auch Online-Marktplätze (45,9 Prozent). Der Direktkontakt wurde nur noch von 59,4 Prozent als relevant eingestuft. Messen wurden von einem Anteil von 36,9 Prozent der Einkäufer bevorzugt, gefolgt von Branchenverzeichnissen (27,8 Prozent) und eigenen Liefersystemen (11,1 Prozent). Die übrigen Bezugsquellen liegen mit 11,9 Prozent deutlich dahinter, wobei Google und persönliche Empfehlungen noch am häufigsten genannt wurden.

Peter Schmid, CEO von „wer liefert was“

Online-Plattformen und -Marktplätze für KMUs zunehmend wichtiger

„Die Umfrage zeigt, dass Online-Plattformen und -Marktplätzen für die Suche nach Produkten bei den Unternehmen an Bedeutung gewinnen”, erklärt Peter F. Schmid, CEO von „Wer liefert was“ und Chairman von EUROPAGES. „In der Tendenz ist der persönliche Kontakt erst relevant, nachdem sich der Einkäufer bereits online über die möglichen Lieferanten informiert hat”, erklärt Schmid. Der Grossteil der Umfrageteilnehmer nutzt Online-Plattformen und -Marktplätze vor allem, um konkrete Produkte zu finden (67,3 Prozent) und neue Lieferanten zu suchen (47,9 Prozent). Lediglich rund ein Drittel der Befragten führt auch Bestellungen durch.

Schnelligkeit als wichtigster Nutzungsfaktor

Wichtigster Faktor für die Nutzung von Online-Plattformen und -Marktplätzen ist für 36,3 Prozent der befragten Einkäufer, dass sie hier Produkte schnell finden. Mit einigem Abstand folgen die Vergleichbarkeit von Preisen (18,9 Prozent) und Produkten (13,6 Prozent) sowie eine grosse Auswahl an Produkten (16,6 Prozent). „Die Umfrage hat gezeigt, dass Online-Plattformen und -Marktplätze sehr effizient und daher besonders beliebt sind”, sagt Peter F. Schmid. Der CEO von „Wer liefert was“ und Chairman von EUROPAGES ortet im Ergebnis der Umfrage auch brachliegendes Potenzial.

Mehr Details zu Produkten und Dienstleistungen gefragt

„Es gibt seitens der Unternehmen einen grossen Aufholbedarf, wenn es darum geht, genügend Detailinformationen online zur Verfügung zu stellen”, erklärt Peter F. Schmid. Der Grund: Nach den Hürden bei der Nutzung von Online-Plattformen und -Marktplätzen gefragt, empfanden rund 45,8 Prozent der Teilnehmer das Fehlen detaillierter Produktinformationen als kritisch. Der B2B-Marktplatz „Wer liefert was“ hat gemäss Schmid bereits reagiert. „Auf wlw.ch können detaillierte Produktinformationen heute sogar automatisiert und tagesaktuell integriert werden”, sagt er.

Google und Co. bringen Europa in die Abhängigkeit der USA

Insgesamt blicken die Befragten optimistisch in die Zukunft und zeichnen ein positives Bild. Plattformen und Marktplätze werden vor allem als Treiber des eigenen Geschäfts gesehen, ermöglichen sie doch das einfache Erschliessen von neuen Beschaffungsmärkten (45,5 Prozent), senken die Kosten im Einkauf (39,2 Prozent) und sind Wachstums-, vor allem aber wichtige Innovationstreiber (41,8 Prozent). Nur 4,6 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass es keinerlei Änderungen geben werde. Bei aller Zuversicht erkennen die Befragten jedoch auch die Dominanz von GAFA an und befürchten, dass Europa zunehmend in die Abhängigkeit gedrängt wird (36,4 Prozent).

Was denkt das europäische Ausland?

Die Umfrage wurde zeitgleich von der europäischen Plattform EUROPAGES durchgeführt. Hier haben rund 900 internationale Teilnehmer (überwiegend aus Europa) an der Befragung teilgenommen. Insgesamt ähneln sich die Ergebnisse in allen Bereichen. Die wichtigste Bezugsquelle ist für die Einkäufer der Direktkontakt (63 Prozent), gefolgt von Online-Shops (45,6 Prozent) und Marktplätzen (36,9 Prozent). Die Plattformen werden vor allem für die Recherche spezifischer Produkte eingesetzt (57,9 Prozent).

Bei den genutzten Plattformen zeigt sich dagegen ein unterschiedliches Bild zum DACH-Raum: Im englischsprachigen Raum ist Alibaba (52,7 Prozent) wesentlich verbreiteter als andere Plattformen. In Frankreich liegt das chinesische Unternehmen auf Platz 2 (37,3 Prozent) – hinter EUROPAGES (51,1 Prozent). Hauptgrund für die Nutzung ist die schnelle Auffindbarkeit der Produkte (24,6 Prozent), grösste Hürden sind versteckte Kontaktinformationen (37,6 Prozent) und fehlende oder unvollständige Produktinformationen (40,1 Prozent). Die Vorteile werden auch hier erkannt: 41,3 Prozent gaben an, dass sich mittels der B2B-Plattformen und Marktplätze neue Beschaffungsmärkte einfach erschliessen lassen und dass KMU die Kosten im Einkauf senken können (35,6 Prozent).

„Die Studie zeigt deutlich, dass Online-Plattformen und -Marktplätze beim Handel zwischen Unternehmen weiter an Relevanz gewinnen. Der Einkauf erkennt mittlerweile ihr Potenzial – sieht aber auch, dass Europa zunehmend in eine Abhängigkeit getrieben wird. Umso wichtiger ist es, dass sich europäische Player als Gegengewicht etablieren”, sagt Peter F. Schmid, CEO von „Wer liefert was“ und Chairman von EUROPAGES.

 

Hintergrund der Umfrage auf wlw.ch:

  • Zeitraum der Durchführung: 21. August – 25. September 2017
  • Teilnehmerzahl: 1313 Einkäufer aus der DACH-Region
  • 44,6 Prozent der Teilnehmer arbeiten in einem Unternehmen mit 1 bis 9 Mitarbeitern.
  • 35 Prozent der Teilnehmer arbeiten in einem Unternehmen mit 10 bis 249 Mitarbeitern.
  • Die übrigen Teilnehmer arbeiten in einem Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeitern.

Die Teilnehmer gaben folgende Branchen an, in denen sie arbeiten:

Elektronik und Elektrotechnik, Oberflächentechnik, Mess-, Regel- und Steuerungstechnik, Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik, Verpackungstechnik, Baugewerbe, Maschinen- und Fahrzeugbau, Verkehr und Lagerei, Einzel- und Grosshandel, Energie- und Wasserversorgung, Herstellung von Metallerzeugnissen, Metallerzeugung und -bearbeitung, Handel mit Kfz, Sonstige.

Auswertungsdetails der Umfrage:

Für die Fragen „Welche Bezugs-/Recherchekanäle nutzen Sie?“, „In welcher Weise nutzen Sie Plattformen/Marktplätze?“, „Welche Plattformen nutzen Sie neben “Wer liefert was” für die Recherche?“, „Welche Herausforderungen begegnen Ihnen bei der Nutzung digitaler Plattformen?” und „Welcher Aussage zu möglichen Zukunftsszenarien im Zusammenhang mit der Plattformökonomie stimmen Sie zu?” waren jeweils Mehrfachnennungen möglich.

 

Über „Wer liefert was“
„Wer liefert was“ ist der führende B2B-Marktplatz in der Schweiz, Deutschland und Österreich. Als meistbesuchte Internetplattform für den professionellen Einkauf bietet wlw Zugriff auf Millionen von Produkten und Dienstleistungen im B2B-Segment. Auf wlw.ch, wlw.de und wlw.at treffen monatlich 1,3 Millionen Einkäufer mit echtem Bedarf auf rund 560’000 Lieferanten, Hersteller, Händler und Dienstleister in rund 47’000 Kategorien. Die präzise und einfache Suche liefert Einkäufern jeden Monat verlässliche Informationen zu Unternehmen und ihren Produktportfolios – inklusive aktueller Kontaktdaten. Das Angebot von wlw ist für Einkäufer und als Standardprofil für Inserenten kostenfrei. „Wer liefert was“ hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt 200 Mitarbeiter. Das Unternehmen wurde 1932 gegründet und gab als erster Anbieter gedruckte Nachschlagewerke für gewerbliche Einkäufer heraus. Seit 1995 bietet wlw seine Services ausschliesslich online an.