Coffee Break... bei Avanade Schweiz GmbH

23.04.2018

Die topsoft Redaktion im Gespräch mit Jakob Rüegg,  Managing Director

 

Herr Rüegg, Nach rund 30 Jahren jetzt das Aus für die Marke KCS.net. Was überwiegt in einem solchen Moment – Abschiedsschmerz oder Aufbruchstimmung?

 

Kaum eine andere Branche ist so dynamisch und dem technischen Wandel ausgesetzt wie die IT-Branche. Neue Trends, neue Entwicklungen, neue Technologien gehören in dieser Branche zum Alltag. Dies war auch für eine KCS.net in den vergangenen 30 Jahren nicht anders und wir haben diese geforderte Dynamik, Agilität oder Transformation stets auch bewusst gelebt. Durch den steten Wandel befinden wir uns jeden Tag von neuem in einer Stimmung des Aufbruchs, der viele neue Möglichkeiten offenbart. Die digitale Transformation setzt frisches und modernes Denken voraus. In diesem Sinne erleben wir den Markenwechsel keinesfalls als Abschiedsschmerz, da die neuen Chancen mit der Marke Avanade als führender digitaler Innovator überwiegen.

 

Die Übernahme durch Avanade wurde bereits vor 3 Jahren angekündigt. Wie haben Kunden und Mitarbeitende darauf reagiert?

 

Beide Seiten haben diese Ankündigung sehr positiv aufgenommen! Klar erhielten wir auch kritische Rückfragen, die durch unsere stets gute und offene Kommunikation aber schnell verstummten. Wir haben mehrheitlich grossen Zuspruch erhalten, dass dies der richtige Schritt in die Zukunft ist. Unsere Kunden freuen sich, dass wir sie nun als globaler IT-Servicedienstleister End-to-End, d.h. für das gesamte Microsoft-Ökosystem, beraten und Projekte umsetzen können. Das macht uns zum Wegbereiter der digitalen Transformation mit dem Ziel: Wachstum für unsere Kunden – und deren Kunden.

Mitarbeiter reagieren in solchen Situationen oft mit Unsicherheit. Durch das professionelle Begleiten seitens Human Resources konnte den Mitarbeitern einerseits diese Unsicherheit genommen und andererseits aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten sich für jeden Einzelnen zusätzlich eröffnen. Sei dies in Bezug auf Know-how Erweiterung oder in der persönlichen Karriere. Darauf reagierten die Mitarbeiter mehrheitlich sehr positiv.

 

Wo liegen die Schwerpunkte der einstigen KCS.net innerhalb von Avanade? In welchen Bereichen gibt es Ergänzungen, wo sehen Sie Überschneidungen? 

 

KCS.net hatte sich ursprünglich auf Business-Applikationen (ERP und CRM) fokussiert für die Fertigungs- und Prozessindustrie sowie für Dienstleistungs- und Handelsunternehmen.

Durch die Verschmelzung mit Avanade erweitern wir unser Angebot. Avanade bietet das komplette Microsoft-Portfolio. So unterstützt das Unternehmen namhafte Kunden dabei, ihre Ziele im digitalen Geschäftsumfeld zu erreichen. Dieses lässt sich perfekt mit unserem Expertenwissen vereinen, um so unseren Kunden eine moderne, gesamtheitliche IT-Lösung zu bieten.

Wir sprechen also nicht von Überschneidungen, sondern von einer perfekten Leistungserweiterung.

 

Avanade beschäftigt weltweit 30'000 Mitarbeitende. Als IT-Partner sind Sie damit nicht gerade auf Augenhöhe mit Schweizer KMU. Ein Nachteil?

 

Wir agieren weiterhin mit denselben Experten und Ansprechpartner in der Schweiz und dies wird sich auch nicht ändern. Diese sind mittlerweile gut vernetzt in die globale Avanade-Community. Durch diese Vernetzung gewinnen wir an zusätzlichem Know-how und können auf weitere Experten zugreifen, was ein direkter Mehrwert für unsere Kunden ist.

Auch als globaler Konzern sind wir in der Lage weiterhin den KMU-Markt in der Schweiz zu bedienen, denn hier macht der digitale Fortschritt keinen Halt, sondern wird auch das KMU-Umfeld fordern. Und auch die meisten unserer KMU-Kunden sind international tätige Unternehmen, so dass wir nun noch besser auf lokale Anforderungen in anderen Ländern aufgrund unseres eigenen Experten-Netzwerks eingehen können.

Als Avanade operieren wir global und agieren lokal – das ist unsere Stärke.

 

Widerspiegelt das Beispiel von KCS.net einen Trend in der ICT-Branche? Werden weitere Fusionen folgen? 

 

Einen spürbaren Trend für Fusionen dieser Art können wir in der ICT-Branche nicht erkennen. Für eine Fusion gibt es im Vorfeld immer verschiedene Überlegungen, seien diese technologischer, struktureller oder auch strategischer Natur. Die Fusion für KCS.net mit Avanade kam für uns genau zum richtigen Zeitpunkt um uns global zu öffnen.

 

Wie haben Sie persönlich die ersten Wochen als «100% Avanade» erlebt? Was ist für Sie die grösste Umstellung?

 

Wir haben die ersten Wochen als äusserst erfreulich empfunden. Mit professionellen Onboarding-Programmen wurde der Umstellungsprozess für jeden einzelnen Mitarbeiter vereinfacht und als sehr verträglich empfunden. Natürlich hat auch die sanfte Integrationsphase, die bereits vor 3 Jahren begonnen hat, dies positiv beeinflusst. Eine der grössten Herausforderungen für mich persönlich ist die Anzahl meiner neuen Arbeitskollegen, deren Namen ich mir noch nicht alle merken kann…

 

 

Avanade Schweiz GmbH
Richtistrasse 11
8304 Wallisellen

Telefon +41 43 430 43 43

www.avanade.com

 

Gründung 2018

(vormals KCS.net, gegr. 1989)

 

Gegründet würde KCS.net 1989 und expandierte bis auf 16 Standorte in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

 

2015 wurde KCS.net eine Tochterfirma von Avanade, einem weltweit führendenden Anbieter von innovativen digitalen Services, Business-Lösungen und designorientierten Anwendungen auf Basis modernster Technologien im Microsoft-Umfeld. Und seit März 2018 firmiert KCS.net endgültig als Avanade.

 

Mit über 1300 ERP-Experten in mehr als 20 Ländern bildet das Avanade Global Delivery Network die grösste und am breitesten gefächerte Gruppe von Experten für Microsoft-Technologien und Managed Services weltweit.