Die Arbeitswelt der Zukunft fordert die Bereitschaft zu einem Kulturwechsel

17.07.2019
5 Min.

Wenn wir über die Arbeit von morgen reden, können wir dem nicht die Strukturen von heute zugrunde zu legen.

Die grösste Schwierigkeit der Welt besteht nicht darin, Leute zu bewegen, neue Ideen anzunehmen, sondern alte zu vergessen. (John Maynard Keynes/ Englischer Ökonom)

 

Image by TeroVesalainen from Pixabay

Von der Arbeitsstätte zur Begegnungsstätte

Alte Denkmuster, Arbeitsweisen und Führungsstrukturen funktionieren nicht mehr und die Rahmenbedingungen müssen neu ausgerichtet werden. Die Arbeitswelt wird digital, aber es findet nicht einfach nur der Wechsel vom Analogen ins Digitale statt. Wir müssen nicht das WAS, sondern das WIE ändern.

Wir müssen umdenken. Der Mensch als Mitarbeiter steht im Mittelpunkt. Er muss lernen mit den neuen Techniken und dem Tempo umzugehen. Dazu braucht es Befähigung, aber nur ca. 10% der kleinen und mittleren Unternehmen haben eine Strategie für Weiterbildungen. Die Digitalisierung wird sehr vieles komplett ändern, unter anderem auch Workplace und den Workstyle.

So wird sich das Unternehmens-Büro von einer Arbeitsstätte zu einer Begegnungsstätte entwickeln. Das Büro muss Themen wie Kollaboration, Inspiration, Innovation beflügeln. Das geschieht durch eine passende Gestaltung und eine entsprechende Kultur. Der Arbeitgeber muss Anreize schaffen, damit der Mitarbeiter ins Büro kommt, denn wir können heute schon jederzeit und überall arbeiten – und das werden wir in Zukunft auch viel stärker tun. Treiber dafür sind unter anderem der Verkehr, die persönliche Situation der Mitarbeiter (Familie, Hobbies etc.) und eine immer stärker werden Individualisierung.

Für die jungen Generationen zählen individualisierte Möglichkeiten, persönliche Wertschätzung sowie die Sinnhaftigkeit der Arbeit zu entscheidenden Faktoren bei der Wahl des Arbeitgebers. Somit sind sie auch zentrale Aspekte bei der Mitarbeiterbindung.

People – Place - Technology

Personalverantwortliche und Management müssen ihre Prozesse überarbeiten, wenn sie in Zukunft eine hohe Fluktuation vermeiden wollen. Es müssen neue Anreize geschaffen und neue Führungsformen etabliert werden. Ein generationsübergreifender Wissenstransfer wird für das Unternehmen existentiell wichtig und wird ein Beitrag zur Wertschöpfung des Unternehmens sein.

Die Komplexität des Zusammenspiels von People – Place - Technology nimmt zu und bedingt eine kritische Hinterfragung des Status Quo. Nur allzu oft arbeiten wir zwar mit modernster Technik, aber immer noch in den gleichen Büro-, Führungs- und Organisationsstrukturen wie vor 5 - 10 Jahren – und das ist nicht mehr zeitgemäss und schon gar nicht zukunftsgerichtet.

 

 

Damit der Weg in die vielschichtige Digitale Transformation reibungslos ablaufen kann, erstellt die Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW zusammen mit der Future Work Group GmbH und Partnerfirmen/Institutionen einen umfassenden Praxis-Leitfaden, welcher klar verständlich die wichtigsten Ansätze, möglichen Tools, Checklisten und Hilfestellungen bietet.

Jedes noch so komplexe Thema lässt sich in lösbare Einzelthemen aufteilen und umsetzen. Dies hat zum Ziel, die Innovationskraft, Effizienz und Effektivität für die Organisation zu steigern und so einen maximalen Nutzen sicherzustellen.

Auswahl der gestellten Fragen

  • Was zählt für Sie zur Arbeitswelt 4.0?
  • Ist das Thema «Arbeitswelt 4.0» aktuell in Ihrem Unternehmen von Relevanz bzw. auf der Agenda
  • Wie weit ist in Ihrem Unternehmen die Entwicklung zur Arbeitswelt 4.0 bereits gediehen?
  • Verfügt Ihr Unternehmen über eine definierte und den Mitarbeitenden bekannte «offizielle» Strategie zur Arbeitswelt 4.0 (oder ein Leitbild)?
  • Wie hoch schätzen Sie die Wirkung einer sinnvollen und erfolgreichen Anpassung Ihres Unternehmens an die Arbeitswelt der Zukunft auf die Attraktivität als Arbeitgeber/in (Employer Reputation) und hinsichtlich der Mitarbeiterbindung ein?
  • Wie gestalten und/oder erleben Sie die Führungsstruktur im Unternehmen?
  • Ist das Bedürfnis der Mitarbeitenden nach flexiblen Arbeitszeiten gestiegen? Welche Motivation treibt Unternehmen an und was sind die Erwartungen? Wie wollen die Mitarbeiter in Zukunft arbeiten? Die Ergebnisse der grossen Studie zur Arbeitswelt der Zukunft werden wir an der topsoft 2019 präsentieren. Kontakt?

Die Autoren

Heike Bauer als Inhaberin von gonline.ch und Markus Frei, Gründer der NEW-WORK.TEAM. GmbH, unterstützen mit ihrer langjährigen Erfahrung, Unternehmen bei ihrem Weg in die Arbeitswelt der Zukunft und begleiten sie auf dieser Reise. Zudem sind sie als Mitgründer, Partner der Future Work Group GmbH, die in Zusammenarbeit mit der FHNW die bisher grösste Studie zum Thema Arbeitswelt der Zukunft in der Schweiz durchgeführt hat. 

Einen Teil dieser Ergebnisse werden Heike und Markus in ihrem Referat an der topsoft Fachmesse 2019 präsentieren.

Wieviel Kulterwechsel braucht New Work?