Kurzgeschichten aus dem Jahr 2050 – Episode 1: Meine Daten, mein Nutzen, mein Vermächtnis

12.05.2021
1 Min.
Jörg Eugster ist «Der Zukunftsbotschafter®». Er berichtet in seiner Kolumne regelmässig aus dem Jahr 2050, wie sich die Technologien und Lebensweisen entwickelt haben. In dieser Kurzgeschichte geht es um die Blockchain-Technologie.
 
 
Jörg Eugster (Bild: Lindholm Fotografie)
 
 
«Du Opa, schau mal, ich habe gerade mit 1000 meiner Loyalty Token einen neuen VR-Transformer gekauft. Damit kann ich mich in jede virtuelle Welt beamen. Hattet ihr früher auch schon Loyalty Tokens?» – «Natürlich kannten wir damals auch Bonusprogramme, Lena. Doch waren die nicht auf einer Blockchain gespeichert. Und wir bekamen diese für den Umsatz, den wir generierten. Nach der grossen Corona-Pandemie 2020/21 wurden wir um Lichtjahre in die digitale Zukunft katapultiert. Alles, was digitalisiert werden konnte, wurde auch digitalisiert. Dabei nahmen die Daten exponentiell zu. Die Menschen begannen, ihre Daten zu schützen. Schon vorher wurde die Datennutzung mit Gesetzen wie der DSGVO reguliert. Doch erst die Blockchain hat uns die Hoheit über unsere Daten wieder zurückgegeben.»
 
«Wie denn, Opa?», fragt Lena. – Opa: «Alle Transaktions- und Bewegungsdaten wurden auf der Blockchain gespeichert. Das ermöglichte Werbetreibenden ein genaueres Targeting mit relevanten Werbebotschaften. Doch der Unterschied zu früher war, dass man die Erlaubnis explizit erteilen musste. Es war egal, wo man sich gerade bewegte, on- oder offline.» – «Aber Opa, das war ja mega kompliziert. Heute ist doch alles miteinander so verwoben, dass man kaum noch weiss, wo genau man ist. Alles ist in der Cloud.» – «So ist es, Lena. Heute ist es viel einfacher als früher mit den alten Smartphones. Die gibt es ja schon lange nicht mehr. Dank der allgegenwärtigen Cloud generieren wir Daten wie nie zuvor.» – «Ja und für die Nutzung meiner Bewegungsdaten werden wir heute mit LT entschädigt. Und diese habe ich solange in meinem Wallet gesammelt, bis ich mir den VR-Transformer kaufen konnte. Ist doch cool, wenn man für seine Daten etwas zurückbekommt.»
 
«Sicher, Lena. Wir mussten uns vor 30 Jahren mit der DSGVO herumschlagen. Ein juristisches Monster. Erst die Blockchain hat uns die Hoheit über unsere Daten zurückgegeben. Sie hat unser Leben und unsere Daten viel sicherer gemacht. Wir allein entscheiden heute im Jahr 2050, wem wir unsere Daten zur Verfügung stellen möchten.»
 
«Mhm ... übrigens, was machst du eigentlich mit deinen Daten nach deinem Tod, Opa?» – «Lena, das ist jetzt schon eine etwas indiskrete Frage. In meinem Testament steht, dass ich die Bewegungsdaten ausser Kraft setzen lassen möchte, die von einem Data Trash Manager entfernt werden müssen. Meinen ganzen Lebenslauf auf der Blockchain möchte ich aber für meine Nachwelt erhalten, als mein Vermächtnis sozusagen.
 
 
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