Worauf kommt es bei einem PIM-System an? Drei Fragen an Thomas Fischer

09.04.2020
3 Min.
Klassische Papierkataloge müssen zunehmend digitalen Webshops Platz machen. Doch die Herausforderung, aktuelle und umfassende Produktdaten zu publizieren, bleibt. Unterstützung bieten PIM-Systeme. Sie reduzieren den Aufwand und erhöhen gleichzeitig Effizienz und Datenaktualität. Worauf es dabei ankommt, erklären vier erfahrene Experten.

 

Thomas Fischer...

  1. PIM Systeme waren lange für die Produktion von Papierkatalogen im Einsatz. Der klassische Papier-katalog wird heute durch Online-Werkzeuge ersetzt bzw. ergänzt. Wie werden PIM Systeme heute und in Zukunft eingesetzt?
    Ich bin überzeugt, dass PIM Systeme nach wie vor auch zur Print-Katalogherstellung (Automatisierung) eingesetzt werden. Allerdings nicht mehr als Leitmedium, sondern als zusätzlicher Kanal. In erster Linie helfen insbesondere integrierte PIM Systeme darin, die Datenqualität und die Time-to-Market über sämtliche Kanäle zu optimieren.


  2. Mit zunehmender Digitalisierung gewinnt die Pflege und Verwaltung von Produktdaten an Bedeutung. Die Pflege der Produktdaten in Excel ist bei KMU weit verbreitet. Welchen Kosten/Nutzen-Vorteil bieten PIM Systeme für KMU? Rechnet sich die Investition in ein PIM-System auch für kleinere Unternehmen?
    Die Investition rechnet sich nach unserer Erfahrung auch für KMU in sehr kurzer Zeit. Grund: Kaum ein KMU führt tatsächlich Buch über die effektiv anfallenden, manuellen Aufwände durch Mehrfachpflege der Produktinformationen für sämtliche Kanäle, so nach dem Motto «wir haben die Personen ja ohnehin». Diese Einschätzung ist fatal und führt dazu, dass die Investition für ein PIM-System als zu teuer eingestuft wird. In Wirklichkeit sparen KMU in kurzer Zeit Geld – viel Geld.


  3. Softwareeinführungen können für Unternehmungen grosse Herausforderung darstellen. Was sind Ihre Empfehlungen für die erfolgreiche Einführung einer PIM-Lösung? Welchen Einfluss haben bestehende «nicht perfekte» Produktdaten bei einer Einführung?
    1) Das Wichtigste ist das Bewusstsein, dass die Konzeptphase, also die genaue Vorbereitung der Einführung, einen grossen Anteil der Gesamtzeit und -kosten in Anspruch nimmt. Ein nicht konsequent vorbereitetes Projekt wird entweder scheitern oder später hohe Korrekturkosten in Anspruch nehmen. 2). Die Führungscrew muss zu 100 Prozent hinter dem Projekt stehen. 3) Es braucht die Bereitschaft, bestehende Abläufe zu hinterfragen und anzupassen. 


Thomas Fischer

Stv. Geschäftsführer Brunner Medien AG | www.bag.ch

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